Gestalt-therapie

„Gestalttherapie, oder einfach nur „Gestalt“, ist vielmehr eine Lebens-einstellung (…). Wachstum ist hier das richtigere Wort als Therapie. Wachstum: spontaner, lebendiger und glücklicher sein. Deinen eigenen Kern mehr wertschätzen. Halberledigtes vollenden und neue Schritte wagen.“

(Bruno-Paul De Roeck)

Im Hier und Jetzt erfahren.

Als Gestalttherapeutin sehe ich die vielen unabgeschlossenen Situationen – die „offenen Gestalten“ – die uns in unserem Leben begleiten und beendet werden wollen. Es ist wie die offene Rechnung, die nicht bezahlt wurde und dann immer wieder in unser Bewusstsein drängt und womöglich schlaflose Nächte bereitet. Die offene Rechnung ist metaphorisch zu sehen und kann beispielsweise eine nicht ausgedrückte Wut, Trauer, Schmerz oder auch Liebe und Freude sein. Diese offenen Gestalten können unser Leben und unseren Blick auf die Realität trüben. Diese drücken sich zum Beispiel in Glaubenssätzen aus (in der Gestalttheorie als „Introjekte“ bezeichnet). Das können einerseits bewusst oder unbewusst durch unsere Eltern vermittelte Lebensmaxime sein (Jungs weinen nicht; Du bist zu dick; mache es nicht besser als ich, damit ich mich nicht wertlos fühle;…) oder auch durch eigene Auslegung und oft Missverständnisse entstanden sein (ich bin nicht gut genug; ich will meinen Vater nicht verraten und werde deshalb niemals glücklicher als er;…). Sie dienen eigentlich dem Überleben und als Richtungsweiser, können aber überholt sein, schlichtweg falsch und missverstanden, vor allem dem eigenen Glück und Leben im Weg stehen. 

„Der Dreh- und Angelpunkt der Gestalttherapie ist die Gegenwart, hier findet Veränderung statt: im Bewusstwerden der Wünsche und Bedürfnisse, im schöpferischen Entwurf neuer Strategien, um das zu bekommen, was wir wollen, in der (Um-)Formulierung unserer Lebenskonzepte und nicht zuletzt in der Heilung von Verletzungen und Beendigung offen gebliebener Situationen.“ (https://www.gestalt-institut-marburg.de)

Als Gestalttherapeutin arbeite ich im direkten Kontakt mit dem Menschen und zwar an der Grenze zum Inneren und zur Verletzlichkeit. Dort, wo wir viele Mechanismen anwenden, um aus dem Kontakt zu gehen und die uns vermeintlich schützen. Aber eben auch an der Grenze, wo tiefgreifende Veränderung entstehen kann.

Methodisch können in der Gestaltarbeit neue Erfahrungen durch Positionswechsel gemacht werden. So kann es hilfreich sein, sich einem inneren Konflikt auf die Weise zu nähern, dass von verschiedenen inneren Selbst-Anteilen ausgegangen wird, die alle unterschiedliches wollen und erleben. Mit Hilfe von kleinen „Aufstellungen“ mit Symbolen oder durch die Arbeit mit unterschiedlichen Plätzen im Raum ist es möglich, diese innere Welt zu erleben, zu begreifen und dadurch neue Erfahrungen und Entwicklung zu machen. Auch Konflikte mit anderen Personen können auf diese Art neu betrachtet und gelöst werden.