Tiefenpsychologisch fundierte existentielle Psychotherapie

„Die Gefühle sind die Tür für die Tiefe.“

(Christian Meyer)

Bewusstheit heilt.

Betrachte ich psychische Probleme aus tiefenpsychologischer Sicht, so gehe ich davon aus, dass große Teile innerer Prozesse unbewusst verlaufen. Wie oft passiert es uns im Alltag, dass wir aus einer Selbstverständlichkeit und aus bestem Wissen handeln und uns dann über unser Scheitern wundern. Wir erleben uns nicht frei in unserem Handeln, sondern sind eingezwängt in innere und äußere scheinbar unumstößliche Strukturen. Das Ziel tiefenpsychologischer Therapie ist die Bewusstwerdung verborgener Ursprünge und Dynamiken – die Bewusstwerdung von Unterbewusstem. Dabei gibt es verschiedene innere Anteile zu entdecken – innere Stimmen, die zuweilen gegensätzliches fordern (beispielweise der innere Schweinehund vs. der guten Neujahresvorsätze).

In der tiefenpsychologisch fundierten existentiellen Therapie werden die inneren Konflikte um die meist unbewusst wirkenden existentiellen Konflikte erweitert. „Es handelt sich um die existentiellen Dimensionen der Bodenlosigkeit, des Alleinseins, der Leere und Sinnlosigkeit und des eigenen Todes.“ (https://www.karen-horney-institut.de) Dies können die Ursachen für innere Unruhe, Ängste, aber auch eine vermeintlich durch Süchte zu stillende Sehnsucht sein. In dieser Ausbildung habe ich gelernt, auch diesem wichtigen Streben nach Sinnhaftigkeit und Verbundenheit Anerkennung und Raum zu geben. Es hilft, die vom Leben zuweilen zugemuteten Themen in ein großes Ganzes einzubetten, ohne jedoch vor den Problemen zu fliehen. Die zentrale Haltung ist die des Geschehenlassens, dass bedeutet, dass die Gefühle, die auftauchen oder auch unterdrückt werden, wahrgenommen werden und „einfach“ gefühlt werden. Sie werden nicht durch Gedanken befeuert oder weggemacht und es muss auch keine Handlung erfolgen. Durch das „Ausfühlen“ kann Heilung entstehen.